Kaleidoskop18. Februar 2023

Riesige Schäden in Neuseeland durch Zyklon »Gabrielle«

von dpa/ZLV

Auckland – Die schweren Schäden durch den tropischen Zyklon »Gabrielle« auf der Nordinsel Neuseelands werden nach Angaben der Regierung Folgen für das ganze Land haben. Die besonders betroffene Region Hawke's Bay ist mit ihren vielen Obstplantagen und Farmen wichtig für die Nahrungsmittelsicherheit des Landes. »Wir müssen uns vorbereiten, denn dies wird Teile unserer Nahrungsversorgung beeinträchtigen«, sagte Ministerpräsident Chris Hipkins am Freitag nach einem Besuch im Überschwemmungsgebiet.

Die Zahl der Todesopfer stieg derweil auf mindestens acht. Medien sprachen am Nachmittag sogar von neun Toten – jedoch gab es dafür zunächst keine Bestätigung der Behörden.

Der Tropensturm hatte seit Anfang der Woche mit orkanartigen Winden und Starkregen schwere Verwüstungen in weiten Teilen der Nordinsel angerichtet. Viele Häuser, Straßen und Brücken sind zerstört, zudem sind Strom- und Kommunikationsleitungen beschädigt. Zeitweise stand das Wasser in einigen Gebieten so hoch, dass nur noch die Häuserdächer aus den Fluten ragten. Als das Wasser abzog, blieben enorme Schlamm-Massen in vielen Gebäuden zurück. Bereits am Dienstag hatte die Regierung den Nationalen Notstand ausgerufen – erst zum dritten Mal in der Geschichte des Landes.

Es gibt weiter große Sorge um rund 4.500 Menschen, die bislang nicht kontaktiert werden konnten. Die Kommunikation mit einigen abgeschnittenen Gebieten war weiterhin unterbrochen. Zehntausende Menschen sind zudem seit Tagen ohne Strom.

In der Stadt Gisborne im Nordosten gab es kaum noch Trinkwasser, nachdem die örtliche Kläranlage im Zuge der Überschwemmungen ausgefallen war. Marineschiffe, Transportflugzeuge der Luftwaffe und Lkw-Konvois waren auf dem Weg in abgelegene Gebiete. Rettungsteams versuchten, mehrere Gemeinden zu erreichen, die wegen unpassierbarer Straßen weiter von der Außenwelt abgeschnitten waren.