Im US-amerikanischen Missouri sind nach Schüssen während der Siegesparade der Kansas City Chiefs, durch die am Mittwoch eine Besucherin ums Leben kam und über 20 weitere Fans des Footballteams, unter ihnen viele Kleinkinder, zum Teil schwer verletzt wurden, hat die Polizei am Mittwochabend (Ortszeit) drei Verdächtige festgenommen. Zudem stellten die Beamten entlang der Strecke in der Innenstadt von Kansas City mehrere Waffen sicher. Hinweise auf ein mögliches Motiv blieben bislang aber aus.

Während der Parade zur Feier des Sieges der Kansas City Chiefs über die San Francisco 49ers beim Super Bowl in Las Vegas waren mehr als eine Millionen Fans in die Innenstadt gekommen. Wie Besucher örtlichen Medien sagten, brach Panik aus, als gegen 14 Uhr die ersten Schüsse fielen. Videos zeigen, wie tausende Fans in roten Trikots der Kansas City Chiefs verzweifelt versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Einige der Besucher sollen zudem mindestens einen der Schützen aufgehalten und zu Fall gebracht haben. Er soll ein Gewehr bei sich getragen haben.

Nach ersten Ermittlungen nahm eine Besucherin die Waffe an sich, während ihr Mann den mutmaßlichen Täter am Boden hielt. »Uns wurde erst auf dem Weg nach Hause bewußt, wie nah wir an den ersten Schüssen waren. Wir haben viel zu verarbeiten«, sagte Trey Filter, der einen der Schützen überwältigt hatte, in einem Interview mit der Sendung News Nation. Laut der Organisation Gun Violence Archive stellte der Anschlag auf die Parade in Kansas City die 49. Massenschießerei mit mindestens vier Todesopfern oder Verletzten seit Beginn des Jahres 2024 dar.

Während es in den USA an Schulen, in Kirchen und Geschäften immer wieder zu »Mass Shootings« kommt, galten Schüsse bei Sportveranstaltungen bislang als eher selten. Im Sommer 2023 wurden bei der Siegesfeier der Basketballmannschaft Denver Nuggets im Bundesstaat Colorado zehn Besucher schwer verletzt, als Unbekannte das Feuer eröffneten. Wie die Ermittlungen später ergaben, gingen die Schüsse auf eine Auseinandersetzung bei einem Drogenverkauf zurück.