Kaleidoskop14. Oktober 2022

Verhaftung nach Gruppenvergewaltigung in Südafrika

von dpa/ZLV

Nach einer Gruppenvergewaltigung in Südafrika ist eine ehemalige Polizistin verhaftet worden. Ende Juli hatten schwerbewaffnete Täter in der Ortschaft Krugersdorp nahe Johannesburg eine Filmcrew überfallen, die in einer stillgelegten Mine ein Musikvideo drehte. Dabei hatten die Angreifer acht Frauen im Alter zwischen 19 und 35 Jahren vergewaltigt und beraubt.

Die frühere Polizistin, bei der Eigentum der Opfer gefunden worden sei, habe dem Filmteam den Ort für die Dreharbeiten empfohlen, sagte eine Polizeisprecherin der Nachrichtenagentur dpa. Der Frau werde Diebstahl und weiteres rechtswidriges Handeln vorgeworfen. Seit Anfang August sind sieben Männer der mehrfachen Vergewaltigung und des schweren Diebstahls angeklagt. Das Verfahren gegen sie läuft.

Viele der Tatverdächtigen sind nach Angaben der Polizei ausländische Arbeiter, die illegal in stillgelegten südafrikanischen Minen nach Gold schürften. Insgesamt 84 Verdächtige seien bei einer Razzia in einer solchen Mine verhaftet worden, hatte die Polizei im August mitgeteilt. Zwei weitere Verdächtige wurden demnach bei einem Schußwechsel mit der Polizei getötet. Ein dritter sei verletzt ins Spital gebracht worden.

Präsident Cyril Ramaphosa verurteilte in einem Rundschreiben die »schrecklichen Akte der Brutalität«. Er nannte die Gruppenvergewaltigung einen »Affront gegen das Recht von Frauen und Mädchen, in Freiheit und Sicherheit zu leben und zu arbeiten«. Sexuelle Übergriffe sind in Südafrika ein großes Problem. Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden laut offiziellen Statistiken der Polizei 10.818 Menschen vergewaltigt. Die Polizei nimmt jedoch an, die Dunkelziffer liege wesentlich höher, da die meisten Fälle nicht gemeldet würden.