Luxemburg beteiligt sich an Minenräumung in Kambodscha
Mit Erbgroßherzog Guillaume absolvierte Außen- und Kooperationsminister Bettel einen fünftägigen Arbeitsbesuch in dem südostasiatischen Land
Im Rahmen eines fünftägigen Besuchs im südostasiatischen Kambodscha hat Außen- und Kooperationsminister Xavier Bettel dem Entwicklungsprogramm der UNO (UNDP) zwei Millionen Euro für das dortige Minenräumprogramm »Clearing for Results« vertraglich zugesichert. Bei der Unterzeichnungszeremonie in der Hauptstadt Phnom Penh (Foto) hieß Alissar Chaker, die ständige Vertreterin des UNDP im Land, Luxemburg als neuen Partner willkommen und erklärte, mit dem Geld könnten acht Quadratkilometer minenverseuchten Landes geräumt werden, wovon rund 24.000 Menschen profitieren würden.
Zudem unterstütze man damit fünf Rehazentren in Phnom Penh, Prey Veng, Kratie, Takeo und Siem Reap, in denen 4.000 Minenopfer und 10.000 Menschen mit Behinderungen versorgt würden, und wo Angehörigen von Menschen, die die Explosion eines Blindgängers überlebt haben, mit Schulungen und anderen Unterstützungsmaßnahmen geholfen wird.
Im Beisein von Erbgroßherzog Guillaume, Ly Thuch, dem kambodschanischen Minister für Minenräumung und Opferhilfe, sowie Jo Scheuer vom UNDP erklärte Minister Bettel, Luxemburg messe der Minenräumung einen hohen Stellenwert bei. »Jahrzehnte nach dem Ende der Konflikte« verschmutzten noch immer Millionen von Minen ländliche Gebiete Kambodschas und verletzen weiter Zivilisten, vor allem Bauern und Kinder.
Mittel- und langfristig, so Bettel weiter, trage die Minenräumung auch zur sozioökonomischen Entwicklung der betroffenen Länder bei, da sie den Menschen ihr Land zurückgebe, Sicherheit gewährleiste und so die wirtschaftliche Entwicklung fördere. »Wir freuen uns daher, zu den gemeinsamen Anstrengungen für ein minenfreies Kambodscha beitragen zu können!«
USA ersetzen, China zuvorkommen
Unerwähnt ließ Minister Bettel den Grund für Luxemburgs Beitrag zur Minenräumung in Kambodscha. Der dürfte einerseits darin liegen, daß die USA ihre Hilfe bei der Minenbeseitigung dort komplett eingestellt haben, andererseits soll offenbar verhindert werden, daß China in Südostasien weiter an Einfluß gewinnt.
Auch auf den Ursprung der »Konflikte« in der ehemaligen französischen Kolonie Anfang der 70er Jahre ging der Außenminister nicht ein: Der damalige USA-Präsident Richard Nixon gab den Befehl, den Krieg der USA gegen Vietnam auf die Nachbarländer Laos und Kambodscha auszuweiten und in Flächenbombardements »alles, was fliegt auf alles, was sich bewegt« einzusetzen. So bereiteten die USA den Boden für die Terrorherrschaft der »Roten Khmer«, die erst Ende 1978, Anfang 1979 durch eine Invasion vietnamesischer Truppen beendet wurde.
Die Einstellung der Hilfe der USA bei der Minenbeseitigung in Kambodscha wurde von der unter Präsident Donald Trump eingerichteten und von dessen Lieblingsmilliardär Elon Musk geleiteten »Abteilung für Regierungseffizienz« DOGE angeordnet, die die US-amerikanischen Staatsausgaben unter dem beschönigenden Schlagwort »Bürokratieabbau« radikal zusammenstreichen soll.