Kaleidoskop12. Dezember 2023

»Love Story«-Darsteller Ryan O'Neal gestorben

von dpa/ZLV

Der US-amerikanische Schauspieler Ryan O'Neal ist gestorben. Sein Sohn Patrick O'Neal teilte den Tod des 82-Jährigen in einem ausführlichen Post auf Instagram mit, in dem er seinen Vater würdigt. Woran er starb, geht aus dem Post nicht hervor.

O'Neal wurde mit 29 Jahren mit seiner ersten großen Rolle in »Love Story« zum Filmstar. Geboren am 20. April 1941 in Los Angeles wurde er als älterer Sohn des Drehbuchautors Charles O'Neal und der Schauspielerin Patricia Callaghan O'Neal. In seiner Jugend verbrachte es eine Zeit mit seinen Eltern in Westdeutschland und sammelte als Stuntman in der TV-Serie »Tales of the Vikings« erste Erfahrungen im Showbusiness. O'Neal nahm nie Schauspielunterricht, sein auffallendes Aussehen und seine Ausstrahlung verhalfen ihm aber kurz nach seiner Rückkehr nach Los Angeles zu Rollen im Fernsehen.

Mit 29 hatte er schon zehn Jahre an Fernsehproduktionen mitgewirkt. Nach erst zwei Filmauftritten erhielt er die Hauptrolle in Arthur Hillers Romanze »Love Story«. Darin spielt er Oliver Barrett IV., einen reichen, goldhaarigen Harvard-Eishockeyspieler, der mit einer im Sterben liegenden Frau (gespielt von Ali MacGraw) verheiratet ist. Die Rolle brachte ihm die einzige Oscar-Nominierung seiner Karriere ein.

Zwei Jahre später war er an der Seite von Barbra Streisand in der Komödie »What’s Up, Doc?« von Regisseur Peter Bogdanovich zu sehen. 1973 spielte er in Bogdanovichs Kassenschlager »Paper Moon« und wurde für einen Golden Globe nominiert. In Stanley Kubricks Historienfilm Barry Lyndon erhielt O'Neal 1975 die Hauptrolle.

Seine meisten späteren Arbeiten waren Fernsehproduktionen, darunter eine wiederkehrende Rolle in der Serie »Bones«. Zudem sorgte er immer wieder durch persönliche Probleme für Aufmerksamkeit. Nach einem Bootsunfall wurde er wegen fahrlässiger Bootsführung verurteilt. Bei dem Unfall kam sein Freund Gian-Carlo Coppola, Sohn des Regisseurs Francis Ford Coppola, ums Leben.

Im Jahr 2012 gab Ryan O'Neal bekannt, daß er wegen Prostatakrebs behandelt wurde. Elf Jahre zuvor hatte er bereits gesagt, er leide an chronischer myeloischer Leukämie, überstand die Erkrankung jedoch. In seiner letzten großen Rolle spielte O'Neal sich selbst: Im Sommer 2011 traten er und seine Tochter in der US-amerikanischen Realityshow »Ryan and Tatum: The O’Neals« in Oprah Winfreys Kabelsender OWN auf (Foto).

Viele Prominente würdigten O'Neal nach seinem Tod. Barbra Streisand erinnerte an gemeinsame Filmauftritte. Die Schauspielerin schrieb auf X: »Es ist sehr traurig, von seinem Tod zu erfahren. Er war witzig und charmant, und er wird in Erinnerung bleiben.«