Kultur03. September 2021

Moskau streitet über Skulptur von Urs Fischer

von dpa/ZLV

Eine Skulptur des Schweizer Künstlers Urs Fischer hat in Rußlands Hauptstadt einige Diskussionen ausgelöst. »Big Clay #4« (Großer Lehm #4) heißt das zwölf Meter hohe Werk aus Aluminium und Stahl. Es sei »ein Symbol für Unvollkommenheit und Transformation«, teilte die russische Stiftung für zeitgenössische Kunst V-A-C mit. Kurz nachdem die Skulptur an der Bolotnaja Nabereschnaja am Ufer der Moskwa aufgestellt worden war, spottete der Komiker Maxim Galkin, »Big Clay« sehe aus wie »ein Haufen nicht besonders akkurater Kacke.« Er hoffe, daß sie bald wieder aus dem Stadtzentrum verschwinde.

Der Architekturkritiker Grigori Rewsin schrieb unlängst etwas versöhnlicher: »Schönheit liegt im Auge des Betrachters, und das gilt auch für Scheiße.« Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin meinte, der Metallhaufen sei ein kreatives Kunstwerk und weltweit gefragt. In neun Monaten solle das Werk, das zuvor bereits in Florenz und New York ausgestellt war, in ein anderes Land weiterreisen. Die Reaktionen im Internet reichen von Zustimmung über Belustigung bis hin zu Ablehnung.