Aus den Betrieben04. November 2021

Dupont de Nemours kündigt Verkauf von Hytrel und Teijing Films an

»Wir werden die Interessen der Beschäftigten energisch verteidigen, auch gegenüber einem neuen Besitzer«, sagt OGBL-Zentralsekretär Rolling

von Ali Ruckert

Der US-amerikanische Chemiekonzern Dupont de Nemours, dessen Hauptsitz in Wilmington/USA ist, kündigte am 2. November dieses Jahres eine strategische Neuorientierung an. Die Neuausrichtung geht einher mit dem Kauf des Elektronikkonzerns Rogers Corporation für 4,5 Milliarden Euro, der im zweiten Quartal 2022 abgeschlossen sein soll. Zuvor müssen die Kartellbehörden und die Aktionäre des Elektronikkonzerns noch ihre Zustimmung geben.

Dupont de Nemours will sich, wie Konzernchef Ed Breen mitteilte, »auf die Kernbereiche Elektronik, Wasser, Schutz, industrielle Technologien und auf die nächste Generation der Automobilindustrie« konzentrieren.

Infolge dieser strategischen Neuorientierung versprechen sich die Aktionäre höhere Umsätze und betriebliche Ergebnisse, vor allem aber deutlich höhere Nettoprofite.

Im Rahmen der neuen Ausrichtung will Dupont de Nemours auch einen Teil seiner bisherigen Produktionsbereiche veräußern. Dazu gehört die Produktgruppe Hytrel, aber auch der Unternehmensbereich DuPont Teijin Films.

Hytrel ist wesentlicher Bestandteil von Automobilkomponenten, findet aber auch Verwendung in vielen weiteren Bereichen, darunter der Lebensmittelindustrie, der Produktion von Möbel und Sportartikel, der Gasindustrie und der Eisenbahntechnologie.

DuPont Teijin Films produziert Polyester-Kunstfolien, die unter anderem zur Verpackung von Nahrungsmitteln und Medikamenten verwendet werden.

Die Neuausrichtung von DuPont wird nicht ohne Auswirkungen auf die Produktion des Konzerns in Luxemburg bleiben, denn auf dem Standort in Contern gibt es auch eine Produktionseinheit von Hytrel und eine Niederlassung von DuPont Teijing, die zusammengenommen rund 350 Lohnabhängige der dortigen mehr als 1.000 Beschäftigten von Dupont de Nemours stellen.

Dass DuPont die Produktionseinheit Teijing verkaufen will, ist nicht neu; 2017 war ein solcher Verkauf an den thailändischen Konzern InforamaVentures allerdings gescheitert.

»Wir haben die Ankündigung des Konzerns vom 2. November zur Kenntnis genommen und erwarten uns zusätzliche Informationen anlässlich einer Zusammenkunft mit einem Vertreter der Konzernspitze, welche in den nächsten Tagen stattfinden soll«, so OGBL-Zentralsekretär Alain Rolling am Mittwoch gegenüber der »Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek«. »Wir werden jedenfalls alles daran setzen, um die Interessen der Beschäftigten von Hytrel und DuPont Teijing Films energisch zu verteidigen, auch gegenüber einem neuen Besitzer.«