Der Kapitalismus ist grausam und brutal:
DuPont Teijin kündigt 160 Entlassungen über »Sozialplan« an
Am Mittwoch platzte die Bombe. Der texanische Chemiekonzern Celanese Corporation, der das Werk von DuPont Teijin Films in Contern seit 2022 besitzt und Anfang der Woche die Schließung von zwei Produktionslinien und den Abbau von 160 Arbeitsplätzen ankündigte, hat – anders als zuvor beteuert – kein Interesse an einer »sozialverträglichen« Lösung. Während die Direktion des Werkes den Gewerkschaftsvertretern, die einen Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung forderten, noch am Dienstag versicherten, man sei an einer sozialen Lösung interessiert, kam wenige Stunden später die kalte Dusche. In einem Schreiben teilte die Direktion mit, man habe entschieden, 160 Beschäftigte, die bisher auf Kurzarbeit gesetzt waren, sofort nach Verhandlungen über einen »Sozialplan« zu entlassen. Bitter stößt in diesem Zusammenhang auf, dass der Konzernchef von Celanese vor genau einem Jahr verkündete, man beabsichtige über Synergien zwischen Celanese, Hytrel und Teijin Films insgesamt 450 Millionen Dollar einzusparen. Es scheint, als werde hier ein vorübergehender Rohstoffmangel genutzt, um diese Einsparungen zum Teil mit radikalen Mitteln vorzunehmen, denn die Kunden der hiesigen Produktion gehen nicht leer aus, sondern wurden inzwischen auf andere Produktionsstätten umdirigiert. Die Beschäftigten und die Gewerkschaften sind entsetzt, denn sie müssen wieder einmal mit ansehen, wie brutal der Kapitalismus ist. »Wenn wir heute mit der Direktion und anschließend mit dem Arbeitsminister zusammenkommen, werden wir an unserer Forderung nach einem Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung festhalten«, so OGBL-Zentralsekretär Alain Rolling auf Anfrage der »Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek«. »Was bei Guardian möglich war, um kalte Entlassungen zu verhindern, müsste auch bei DuPont Teijin funktionieren.«