Ausland19. Januar 2022

Britannien rüstet Kiew auf

von dpa/ZLV

Die britische Regierung hat angekündigt, der Ukraine panzerbrechende Waffen zu liefern, damit sich das Land gegen einen seit Wochen beschworenen »russischen Angriff« verteidigen könne. Das kündigte Militärminister Ben Wallace am Montagabend im Parlament in London an. Es handle sich nicht um strategische Waffen, weshalb sie »keine Bedrohung für Rußland« darstellten, sagte Wallace. »Sie sollen zur Selbstverteidigung eingesetzt werden.«

Britische Armeeangehörige würden das ukrainische Militär vor Ort im Umgang mit den panzerbrechenden Waffen ausbilden, ergänzte der Minister. Um welche Waffen es genau geht, sagte er nicht. Laut Wallace wurden in den vergangenen sechs Jahren mehr als 22.000 ukrainische Soldaten von Briten ausgebildet. Im Fall eines Kriegs mit Rußland würden britische Soldaten gleichwohl »nicht auf ukrainischem Boden eingesetzt«.

Der Botschafter Kiews in London Wadim Pristaiko begrüßte die angekündigte Aufrüstung. Ob sie aber »auf dem Schlachtfeld einen Unterschied« machten, müsse sich erst zeigen. Auch gebe es noch keine Lösung dafür, wie die Waffen in die Ukraine gelangen sollten.

Die russische Regierung kritisierte die geplante Aufrüstung des Nachbarlandes mit panzerbrechenden Waffen scharf. »Das ist äußerst gefährlich und trägt nicht zum Abbau der Spannungen bei«, sagte Präsidentensprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Nachrichtenagentur Interfax. Man sei besorgt, daß Kiew »von immer mehr Waffenlieferanten versorgt wird«. Oft handle es sich dabei nicht nur um defensive, sondern um Angriffswaffen.