Luxemburg18. September 2025

ACEL nur bedingt zufrieden:

Gar nicht so lustig das Studentenleben

Obwohl die »Association des Cercles d'Étudiants Luxembourgeois« regelmäßig im Forschungs- und Hochschulministerium, im Gesundheits- und Sozialministerium und im Arbeitsministerium empfangen wird, kehrt nicht wirklich Zufriedenheit ein mit den Ergebnissen.

Vorm Anfang ans Ende denken

In Sachen Pensionen beklagt sich die ACEL, daß mit der Beitragserhöhung von 24 auf 25,5 Prozent das Defizit nur um 4 Jahre hinausgeschoben werde. Auch meint man, die Verlängerung der geforderten Beitragszeit um 8 Monate für die Pension mit 60 wirke nicht, weil die meisten in dem Alter mit den Anrechnungszeiten schon mehr Jahre hätten, was wohl nur für die stimmt, die eine durchgehende Berufskarriere haben, die nicht allzu spät anfing. Zwar wird sich darüber gefreut, daß die Studienjahre auch in Zukunft noch angerechnet werden, aber man klagt, diejenigen, die schon in Pension sind hätten keinen Beitrag zu leisten.

Das könnte nur weniger Pension bedeuten, weswegen wir nachfragten, ob ihnen die vielen Papiere, die von der Salariatskammer seit 15 Jahren regelmäßig erstellt werden, nicht bekannt sind, die alle viele Pisten für eine größere Beitragsgrundlage enthalten und deutlich machen, daß es überhaupt keinen Grund für eine Pensionsverschlechterung gibt.

Daraufhin erklärte ACEL-Präsident Gianni Di Paoli, man habe sich die Stellungnahme der Gewerkschaften im Wirtschafts- und Sozialrat schon angeschaut, hätte sich aber eine wirklich langfristige Ausrichtung des Pensionswesens gewünscht, egal wie das im Detail ausgefallen wäre. Man sollte sich am Anfang des Arbeitslebens sicher sein, wenn man Beiträge einzahlt, auch seine Pension zu kriegen.

Da fehlt eindeutig das Wissen über das Umlageverfahren, bei dem die Aktiven mit ihren Beiträgen die Pensionen finanzieren, weswegen es absolut sicher ist eine Pension zu kriegen, so lange die Wirtschaft nicht total am Boden liegt.

Die ACEL will nun die 41. Ausgabe der REEL (»Réunion Européenne des Étudiants Luxembourgeois«), die dieses Jahr in Straßburg stattfindet, für Gespräche zu dem Thema mit den Politikern nutzen, die ihr Kommen angekündigt haben. Es sind das neben dem Premier die Sozialministerin und die Hochschulministerin.

Am 20. September gibt es da den politischen Tag mit Ateliers, Vollversammlungen und je einem Rundtischgespräch am Vor- und einem am Nachmittag. Bei einem geht es um die Pensionen, beim anderen um die Lebenshaltungskosten, die zuletzt stark steigen.

Wohnen ist ein Problem

Wohnen ist hierzulande generell ein Problem, daher verwundert es nicht, wenn es für Studenten ebenfalls eines ist, wobei diese obendrein ohne eigenes Einkommen finanziell schneller am Ende ihrer Möglichkeiten sind.

Die Studentenzahl an der Uni Luxemburg nimmt stark zu, aber das Angebot leistbarer Studentenwohnungen folgt dieser Zunahme nicht im gleichen Maße.

Schockiert ist die ACEL, daß das 2008 auf den Weg gebrachte Projekt »Porte de France« für 140 Studentenwohnungen nun nicht 2027 fertig wird, sondern als zu teuer bezeichnet wurde und gar nicht verwirklicht wird. Es ist nicht wirklich tröstlich, wenn dafür statt der Nudelfabrik in der Escher Kanalstraße 2028 dann dort 98 Studentenwohnungen hinkommen sollen, denn das sind ein Jahr später eben 42 weniger.

Darüber hinaus gibt es zwar auch andere Projekte mit Lieferung 2028-30, aber das fällt alles ins Kapitel »zu spät, zu wenig, zu langsam«. Und für die Zeit danach ist einstweilen gar nichts angekündigt.

Die ACEL hat eine Umfrage in Arbeit bei den Studierenden der Luxemburger Uni mit dem Ziel herauszufinden wo sie zu welcher Miete untergekommen sind und in wie weit das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs beim Wohnproblem eine Hilfe oder ein Hindernis ist.

Sobald die Evaluation davon erledigt ist, will man sich damit an die Regierung wenden in der Hoffnung auf zu findende Lösungen. Schön, auch hier stirbt die Hoffnung als allerletztes.

www.studenteguide.lu

Jenseits von Jux und Liederbuch, Studentenball Anfang Juli, Quizabend in der Gegend von Ostern und Fußball-, Basketball- und Volleyball-Turnier mit der Lasel vor Weihnachten ist die Information der Sekundarschüler über die Universitäten die Haupt-Daseinsberechtigung und gleichzeitig Werbung für die ACEL-Cercles.

2024/25 trat die ACEL so in 15 Lyzeen und auf der Uni auf. In den Osterferien wird jedes Jahr die Aktion »Student für einen Tag« angeboten. Letzte Ostern fand das in 23 Uni-Städten in 7 Ländern statt, wobei zu 18 eine Busreise und zu 2 eine Flugreise organisiert war. Zum zweitenmal wurde auch der »Fachspezifische Student für 1 Tag« in 8 Studiengebieten (Medizin, Psychologie, Wirtschaft, Politikwissenschaft, Informationswissenschaft, Naturwissenschaft, Pädagogik, Rechte) mit Kontakt auch zu den Berufsorganisationen organisiert.

Während »De Studenteguide« weiterhin auch auf Papier herauskommt und an alle verteilt wird, die ein Sekundarabschlußdiplom erhalten, wandert der »Guide du futur étudiant« und der »Guide du futur diplomé« ins Internet.

Ab 1. Oktober sind an der Adresse www.studenteguide.lu alle Infos zu Studienländern, Studienfächern, Arbeitswelt (u.a. mit Erklärungen wie eine Krankenkasse und eine Steuererklärung funktioniert), Orientierung, selbständiges Leben und BTS ausführlicher verfügbar als davor.