Aus den Betrieben08. April 2022

Mehr Kundeneinlagen, Darlehen und Nettogewinn

Ein gutes Jahr für die Genossenschaftsbank Raiffeisen

Ali Ruckert

Trotz eines schwierigen Umfelds vermochte die Raiffeisen-Bank ihre Bilanzsumme im Jahr 2021 um 5,4 Prozent auf 10,15 Milliarden Euro zu steigern.

Die Kundeneinlagen stiegen um 6 Prozent auf 8,89 Milliarden Euro, die Darlehen für Wohnungsbauprojekte von Privatpersonen und gewerbliche Investitionen um 308 Millionen Euro beziehungsweise 4,3 Prozent auf 7,42 Milliarden Euro. 

Nettogewinn stärkt Eigenkapital

Das Nettozinsergebnis stieg um 3,3 Prozent auf 113,7 Millionen Euro, und für den Bereich der Wertpapiere, die um 13,8 Prozent anstiegen, war 2021 ein Rekordjahr. Der Nettogewinn, der 2020 knapp 18,8 Millionen Euro betragen hatte, wuchs um 5,5 Prozent auf 19,9 Millionen Euro. Der Anstieg des Eigenkapitals um 4,5 Prozent ist vor allem auf die Rücklage des Nettogewinns zurückzuführen, denn die Genossenschaftsbank zahlt keine Dividende aus.

Der Präsident des Direktionsvorstands der Genossenschaftsbank, Yves Biewer, sprach von »einem guten Jahr«. Damit war wohl nicht nur der Nettogewinn gemeint, der trotz der anhaltenden Krise erzielt wurde, sondern auch der Anstieg bei der Vermögensverwaltung um sage und schreibe 72,9 Prozent, bei den Wertpapieren um 28,2 Prozent und bei den Erträgen aus Kapitalanlagen um 36,2 Prozent.

Hinzu kommen die Bemühungen der Bank, sich noch stärker in den Dienst der nationalen Wirtschaft und der privaten Haushalte und deren Bestrebungen, Wohneigentum anzuschaffen, zu stellen und ihr Produktangebot gezielt auszubauen. Dazu zählen insbesondere Produkte, die den ESG-Kriterien entsprechen, will heißen, Vorgaben der UNO für die Bereiche Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung berücksichtigen.

Teil dieser Produkt- und Dienstleistungspalette ist die einzigartige Visa-Kreditkarte der Raiffeisen-Bank, die es möglich macht, zur Wiederaufforstung in Luxemburg und Bangladesch beizutragen, beziehungsweise das R-Eco-Darlehen, das für die Finanzierung eines Projektes zur Senkung des Energieverbrauchs eines Hauses oder den Kauf eines emissionsarmen Neufahrzeugs gedacht ist.

Investitionen in das Filialnetz

Anders als beispielsweise die Staatsbank und -sparkasse BCEE oder die Post, die ihre Agenturen radikal abbauen, will die Raiffeisen-Bank, neben bedeutenden Investitionen in die Digitalisierung und einer Ausweitung des Digitalangebots, auch weiter in ihr Filialnetz investieren.

Aufgrund von Veränderungen im Kundenverhalten schloss die Genossenschaftsbank wohl mehrere Filialen, will aber neue Niederlassungen in Differdingen, Esch-Belval und Niederkerschen öffnen und plant die Renovierung der Agenturen in Niederanven, Redingen und Weiswampach. 2023 wird es im Land 30 Raiffaisen-Filialen geben. Hinzu kommen gegenwärtig 51 Geldautomaten und weitere 50 Automaten in Zusammenarbeit mit der Post.

Bei der Raiffeisen-Bank arbeiteten zum 31. Dezember 2021 insgesamt 648 Beschäftigte, davon 290 Frauen. Die Genossenschaftsbank zählt gegenwärtig 43.298 Anteilseigner. Mitglied der Bank kann man werden, indem man als Kunde für 25 Euro einen Anteilschein kauft.