Kaleidoskop31. Oktober 2023

Trauer um »Friends«-Darsteller Matthew Perry

von dpa/ZLV

Bekannt wurde er als sarkastischer Witzemacher Chandler Bing in der US-amerikanischen Kultserie »Friends«: Am Wochenende ist der Schauspieler Matthew Perry im Alter von erst 54 Jahren gestorben. Rettungskräfte fanden ihn am Samstag leblos in einem Whirlpool in seinem Haus in Hollywood, berichtete die lokale »Los Angeles Times«. Kolleginnen und Kollegen reagierten geschockt auf die Nachricht.

Ein Polizeisprecher sagte, die Polizei sei um 16.10 Uhr (Ortszeit) benachrichtigt worden. Es habe sich um den Tod eines »Mannes in seinen 50ern« gehandelt, sagte der Sprecher, ohne Perrys Namen zu bestätigen. Ein Feuerwehrsprecher erklärte, Feuerwehrleute seien zu einem »Wassernotfall« gerufen worden. Daß Perry ertrunken sei, wollte er aber nicht bestätigen. Laut »LA Times« und dem Promi-Portal TMZ, die zuerst über Perrys Tod berichteten, gab es keine Anzeichen für ein Verbrechen.

Perry wurde in den 90er Jahren durch seine Rolle des Chandler Bing in der fast weltweit ausgestrahlten Fernsehserie »Friends« berühmt. Die Serie wurde von 1994 bis 2004 gedreht und mit vielen Preisen bedacht. Matthew Perry spielte darin einen der sechs Hauptcharaktere neben Jennifer Aniston, Courteney Cox, Lisa Kudrow, Matt LeBlanc und David Schwimmer.

In der Serie ging es um sechs New Yorker Freunde und ihre Beziehungen untereinander. Zum Ende der extrem populären Sitcom erhielten die Schauspieler eine Million US-Dollar Honorar – pro Folge. Die Serie erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit, selbst bei Zuschauern, die zu jung sind, um sich an die Originalausstrahlung zu erinnern. Im Jahr 2021 gab es eine Wiedervereinigung der sechs Hauptdarsteller in einer Spezialfolge.

Perry litt jahrelang unter Medikamenten- und Alkoholabhängigkeit und verbrachte mehrere Aufenthalte in Entziehungskliniken. In seiner im vergangenen Jahr erschienenen Autobiografie »Friends, Lovers and the Big Terrible Thing« (Freunde, Liebhaber und die Große Schreckliche Sache) schrieb der Schauspieler, er seit 65 Mal durch den Entzug gegangen und habe rund neun Millionen US-Dollar ausgegeben, um nüchtern zu werden.

Perry wurde im USA-Bundesstaat Massachusetts geboren und wuchs in Kanada auf, bevor er nach Los Angeles zog. Seine Mutter war eine kanadische Journalistin, die als Pressesprecherin für den damaligen Premier Pierre Trudeau arbeitete. Perrys Vater war auch Schauspieler. Bevor sein Sohn sich für den gleichen Beruf entschied, machte er sich im Teenageralter als Tennisstar in Kanada einen Namen.

In den 80ern hatte Perry Gastrollen in Fernsehserien wie »Growing Pains« (deut. Titel: »Unser lautes Heim«). Seine Rolle in »Friends« war die des sarkastischen und schlagfertigen, aber auch unsicheren Chandler. Er wurde fünfmal für den Emmy, den US-amerikanischen TV-Preis, nominiert, gewann aber keine der Trophäen. Perry war nie verheiratet. Neben »Friends« spielte Perry in Filmen wie »Fools Rush In« an der Seite von Salma Hayek oder »The Whole Nine Yards« (»Keine halben Sachen«) mit Bruce Willis mit.

TMZ berichtete, daß beim Fund von Perrys Leiche keine Drogen gefunden worden seien. Demnach wurde der Schauspieler von einem Mitarbeiter gefunden. Mira Sorvino, die 1994 an der Seite von Perry im Film »Parallel Lives« spielte, schreib im Internet: »Oh nein! Matthew Perry! Du liebe, geplagte Seele! Mögest Du Frieden und Glück im Himmel finden, und alle mit Deinem einzigartigen Witz zum Lachen bringen.« Josh Charles, der mit Perry zusammen in der Serie »The Good Wife« spielte, schrieb: »Schreckliche Nachrichten. Ruhe in Frieden Bruder!«.