Kaleidoskop08. Juni 2021

Kambodscha: Minensuch-Ratte geht in Rente

von dpa/ZLV

In Kambodscha geht die mit einem Orden ausgezeichnete Minensuch-Ratte Magawa nach erfolgreichem fünfjährigen Einsatz in Rente. Der rund sieben Jahre alte Nager, der von der belgischen Hilfsorganisation Apopo ausgebildet wurde, sei ein Held, würdigte die Zeitung »Phnom Penh Post« am Montag. Die Ratte hatte geholfen, 225.000 Quadratmeter Land wieder zugänglich zu machen. Für diese lebensrettende Arbeit erhielt sie im vergangenen Jahr als erste Ratte überhaupt den höchsten britischen Orden für Tiere. Magawa wurde für seine Tapferkeit eigens eine kleine Goldmedaille an einem blauen Band um den Hals gelegt.

Das südostasiatische Land hat immer noch mit den Folgen jahrzehntelanger interner Konflikte zu kämpfen. Nach wie vor ist es eines der am stärksten verminten Länder der Welt. Die meisten Sprengkörper stammen aus der jahrzehntelangen Herrschaft der Roten Khmer ab 1975. Die aus Tansania stammende Riesenhamsterratte (Cricetomys) war im Alter von neun Monaten nach Kambodscha gekommen und ist dort ausgebildet worden. Sie hat laut Apopo 71 Landminen und 38 nichtexplodierte Sprengkörper erschnüffelt. Derzeit arbeiten 40 Minensuch-Ratten in Kambodscha, das bis 2025 minenfrei werden will.

Das »Cambodian Mine Action Centre« (CMAC) teilte mit, Magawa werde im wohlverdienten Ruhestand in dem Zentrum in Siem Reap bleiben und dabei helfen, andere Ratten für die schwierige Arbeit auszubilden. »Magawa hat eine Menge Erfahrung«, sagte CMAC-Generaldirektor Heng Ratana der »Phnom Penh Post«. »Mit seiner Hilfe wird es für unsere Mitarbeiter leichter sein, neue Ratten auszubilden.«