Österreichs Ex-Außenministerin Kneissl übernimmt Thinktank in Rußland
Die ehemalige österreichische Außenministerin und Nahostexpertin Karin Kneissl wird Präsidentin einer Denkfabrik in St. Petersburg, die die Politik Rußlands im Nahen und Mittleren Osten definieren soll. Es handele sich um eine an die staatliche Universität der russischen Metropole angegliederte Denkfabrik, sagte die 58-Jährige der französischen Nachrichtenagentur AFP. Sie habe das Projekt gerade zusammen mit Universitätsrektor Nikolaj Kropatschew beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg vorgestellt.
Der Thinktank bekommt den Namen »Gorki«, was für »Geopolitical Observatory for Russia’s Key Issues« (Geopolitisches Observatorium für Rußlands Schlüsselthemen) stehen soll. Er soll laut einer von Kneissl verbreiteten Broschüre dabei helfen, die Politik Rußlands vor allem im Nahen und Mittleren Osten zu definieren. Kneissl war von Dezember 2017 bis Mai 2019 Außenministerin Österreichs. 2018 lud sie den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu ihrer Hochzeit ein, als ihr Land turnusgemäß die EU-Ratspräsidentschaft innehatte. Bilder davon, wie sie mit Putin Walzer tanzt, gingen um die Welt.