Kaleidoskop19. Februar 2022

»Solar Orbiter« sichtet riesige Sonneneruption

von dpa/ZLV

Die Raumsonde »Solar Orbiter« hat eine riesige Sonneneruption gesichtet und aufgenommen. Die Eruption habe Millionen Kilometer weit ins All gereicht, teilte die Europäische Weltraumagentur ESA am Freitag in Paris mit. Der »koronale Massenauswurf« müsse von der uns abgewandten Seite der Sonne ausgegangen sein. Der Ausbruch am Dienstag sei die größte derartige Eruption gewesen, die jemals zusammen mit der gesamten Sonnenscheibe aufgenommen wurde. Hieraus ergäben sich neue Möglichkeiten zum Verständnis des Phänomens.

Sonneneruptionen sind plötzliche Strahlungsausbrüche, bei denen meist große Mengen hochenergetischer Teilchen ins All geschleudert werden. Trifft ein dadurch ausgelöster Sonnensturm die Erde, kann dies gravierende Folgen für Satelliten, Kommunikations- und Energieversorgungssysteme haben. Der Ausbruch am Dienstag bewegt sich laut ESA aber von der Erde weg.

Bei »Solar Orbiter« handelt es sich um ein rund anderthalb Milliarden Euro teures Projekt der ESA und der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA. Die im Jahr 2020 gestartete Raumsonde soll sich im März bis auf 50 Millionen Kilometer der Sonne nähern und damit dem Zentrum unseres Sonnensystems so nah sein wie keine Raumsonde zuvor. Dann soll es auch neue Aufnahmen von unserem Zentralstern geben. An Bord des 1.800 Kilogramm schweren Orbiters sind zehn wissenschaftliche Instrumente. Wissenschaftler erhoffen sich von dem Projekt neue Erkenntnisse über die Sonne und ihr Magnetfeld.