Kultur13. März 2024

Bis zum 7. April im Centre d'Art Nei Liicht in Düdelingen

»No Form, No Shape« von Pit Riewer

In seiner ersten monografischen Ausstellung »No Form, No Shape« präsentiert Pit Riewer ein neues Werk. Nachdem er 2022 einen Bachelor of Visual Arts in Malerei an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Antwerpen erworben hat, begibt sich Riewer auf eine Reise in die Bereiche der Formlosigkeit und Gestaltlosigkeit, die eng mit dem Rätsel der Nacht verbunden sind.

Im Mittelpunkt dieser Ausstellung steht eine Auseinandersetzung mit persönlichen Erfahrungen, die insbesondere in einem Gedicht zum Ausdruck kommen, das von einem nächtlichen Ausflug inspiriert wurde. Das Gedicht dient als zentrales Element, in dem beschrieben wird, wie es sich anfühlt, als Maler mit flüchtigen Momenten zu arbeiten.

»No Form« reflektiert eine fortwährende Forschungshaltung, die Bewegung und Übergang betont. »No Shape« hingegen befasst sich mit der Intensität, der Form und der Geste des Pinsels sowie der Definition einer gemalten Farbfläche.

Das Herzstück von »No Form, No Shape« ist die gemalte Animationsarbeit »Frame(s)«, in der Riewer ein Video in 40 Rahmen zerlegt und die Grenze zwischen Bewegung und der unbeweglichen Natur der Malerei analysiert.

Die Arbeit ist inspiriert von Francis Bacons expressiven Figurenbildern und seiner Verwendung von Eadweard Muybridges frühen fotografischen Bewegungsstudien. »Frame(s)« erforscht die Rolle der filmischen Bewegung und hinterfragt den Unterschied zwischen malerischer und videografischer Bewegung.

Die Präsentation sowohl einer Animation als auch der 40 handgemalten »Frame(s)« setzt die Frage nach der Dichotomie von Bewegung und Stillstand, Fotografie und Malerei sowie Realität und Erinnerung fort.

Pit Riewers Erkundung der Nacht dient als zentrales Thema, das an die verschwommenen Referenzfotos erinnert, die in seinem persönlichen Archiv verstreut sind. Diese Bilder, die gelegentlich digital bearbeitet werden oder aus den Macken eines defekten Druckers entstehen, bilden die Grundlage für Riewers akribischen Überlagerungsprozess. Indem er den mechanischen Rhythmus der gedruckten Bilder nachahmt, beschränkt Riewer seine malerischen Gesten bewusst auf horizontale und vertikale Pinselstriche und spiegelt so die inhärenten Qualitäten seines gedruckten Referenzmaterials wider.

Riewer taucht in den grundlegenden Bereich der geometrischen Formen ein, die traditionell als die Bausteine der Malerei gelten. Er lehnt es ab, sich starr an diese Formen zu halten, und erforscht das Zusammenspiel der Farben, so dass sich die Welt als lebendige Farbfelder manifestiert. Diese nuancierte Herangehensweise trägt wesentlich zu der filmischen und melancholischen Essenz bei, die seine urbanen, nostalgischen Gemälde durchdringt.

Pit Riewer ist der Preisträger des »Prix Revelation« des Salon du Cercle Artistique de Luxembourg (CAL) und des Kulturministeriums 2023.

»No Form, No Shape« ist bis zum 7. April im Centre d'Art Nei Liicht, Rue Dominique Lang in Düdelingen zu besichtigen. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag, 15 bis 19 Uhr. Eintritt frei.