Javier Bardem, »König der Goyas«
Der spanische Schauspieler Javier Bardem und die düstere Komödie »El buen patrón« (Der gute Chef) waren die großen Sieger bei der 36. Verleihung der spanischen Goya-Filmpreise. Für seine Rolle als Fabrikchef Julio Blanco erhielt Hollywoodstar Bardem in der Nacht zum Sonntag in Valencia seinen bereits fünften Goya in der Sparte für den besten Hauptdarsteller.
Der Streifen des spanischen Regisseurs Fernando León de Aranoa, eine Satire auf das Leben eines Arbeiters im Kapitalismus, erhielt fünf weitere Auszeichnungen, darunter die beiden wichtigsten: für den besten Film und die beste Regie. Er wurde auch für das beste Originaldrehbuch (León de Aranoa), die beste Originalmusik und den besten Schnitt prämiert.
Mit fünf Goyas allein in der Kategorie des besten Hauptdarstellers ist Bardem vor mehreren Verfolgern, die jeweils zwei Auszeichnungen haben, unangefochtener Rekordhalter. Der Fernsehsender RTVE feierte ihn bei der Liveübertragung als »König der Goyas«. Bardem erhielt die Bronzebüste des Malers Francisco de Goya auch jeweils in der Sparte für den besten Nebendarsteller und 2013 als Produzent für die beste Dokumentation.
In diesem Jahr kann der Mann der spanischen Schauspielerin und Oscarpreisträgerin Penélope Cruz (für »Vicky Cristina Barcelona«) auch auf seinen zweiten Oscar hoffen. Für seine Rolle in »Being the Ricardos« wurde er als bester Hauptdarsteller nominiert. Bardem gewann die begehrte Trophäe 2008, als er für »No Country for Old Men« als bester Nebendarsteller ausgezeichnet wurde. Der frühere spanische Rugby-Junioren-Nationalspieler sagte, er hoffe aber vor allem auf eine Auszeichnung für seine Frau, die für die Hauptrolle in Pedro Almodóvars »Madres paralelas« nominiert wurde. In Valencia gingen Cruz und »Parallele Mütter« allerdings leer aus.
Der Goya für die beste Schauspielerin ging an Blanca Portillo, die in »Maixabel« von Iciar Bollaín die wahre Geschichte des Treffens zwischen Maixabel Lasa, Witwe eines Anschlagopfers der früheren baskischen Untergrundorganisation ETA, und dem Mörder ihres Ehemanns schildert. Den zum ersten Mal vergebenen »Goya Internacional« ging an die Hollywoodschauspielerin Cate Blanchett. Als bester europäischer Film wurde die dänische Satire »Druk« (»Der Rausch«) von Thomas Vinterberg ausgezeichnet.