Luxemburg18. Oktober 2023

Grenzgänger-Hotspot Luxemburg

Eurostat: In belgischer Provinz Luxemburg arbeitet fast jeder dritte Schaffende im Ausland. In der Region Trier sind es 18 Prozent, in Lothringen 14 Prozent

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In keiner anderen Region EU-Europas war der Anteil der im Ausland arbeitenden Schaffenden im vergangenen Jahr so hoch wie in der belgischen Provinz Luxemburg. Wie das EU-Statistikamt Eurostat am Dienstag mitgeteilt hat, lag der Grenzgängeranteil an allen abhängig Beschäftigten dort bei 32 Prozent. Davon dürften die allermeisten ihren Arbeitsplatz in Luxemburg haben. Mit deutlichem Abstand folgen die Region Trier in Deutschland und Lothringen in Frankreich an zweiter und dritter Stelle mit einem Grenzgängeranteil unter den Schaffenden im Alter von 15 bis 64 Jahren von 18 bzw. 14 Prozent.

Erst nach einem weiteren Abstand folgen demnach die französische Franche-Comté, die an der Schweizer Grenze liegt, und Vorarlberg, das am weitesten westlich gelegene Bundesland Österreichs an der Grenze zur Schweiz und dem Süden Deutschlands, mit jeweils einem ungefähr zehnprozentigen Anteil an im benachbarten Ausland arbeitenden Lohnabhängigen. Wie es bei Eurostat weiter hieß, pendelten im Jahr 2022 EU-weit insgesamt 2,09 Millionen der 197 Millionen abhängig Beschäftigte im Alter von 15 bis 64 Jahren werktäglich zum Arbeitsplatz im Ausland. Das sei ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr mit 1,94 Millionen. Der Anteil der Grenzgänger an allen Erwerbstätigen habe im Vorjahr bei 1,1 Prozent gelegen.

Der Anteil der Schaffenden, die werktäglich innerhalb ihres Wohnlandes zur Arbeit pendeln, habe mit 12,5 Millionen 2022 bei 6,4 Prozent gelegen. Das sei ungefähr eine halbe Million (oder 4,4 Prozent) mehr als im Jahr 2021. Den höchsten Anteil an regionalen Pendlern an allen abhängig Beschäftigten habe im vergangenen Jahr die frankophone belgische Provinz Brabant Wallon mit 45 Prozent gehabt, dichtgefolgt von der benachbarten Provinz Flämisch-Brabant (42 Prozent), Pest, dem links der Donau liegenden Teil der ungarischen Hauptstadt Budapest (41 Prozent), der französischsprachigen belgischen Provinz Namur (38 Prozent) und den österreichischen Bundesländern Burgenland ganz im Osten und das die Hauptstadt Wien umschließende Niederösterreich mit 36 bzw. mit 29 Prozent. Betrachtet man die absoluten Zahlen der innerhalb eines Landes pendelnden Schaffenden, so verzeichneten Eurostat zufolge mehrere deutsche Regionen – darunter Brandenburg im Osten mit 297.000, Arnsberg ganz im Westen mit 248.000 und Lüneburg im Norden mit 223.000 – sowie abermals das ungarische Pest mit 272.000 und Niederösterreich mit 236.000 die höchsten Werte in der EU.

Ab nächstem Jahr sind deutsche Luxemburg-Pendler französischen und belgischen in Sachen Homeoffice gleichgestellt. Nach einer Änderung des Doppelbesteuerungsabkommens im Juli dieses Jahres dürfen sie pro Kalenderjahr 34 Tage (statt derzeit 19) von zuhause aus arbeiten, ohne in Deutschland steuerpflichtig zu werden. Insgesamt arbeiten in Luxemburg mehr als 210.000 Grenzgänger, gut 40.000 davon wohnen jenseits der Mosel in Rheinland-Pfalz, weitere rund 10.000 im Saarland.