Afrika verfehlt UNO-Ziele bei Müttersterblichkeit
Afrika verfehlt im Kampf gegen eine hohe Mütter- und Säuglingssterblichkeit klar die Nachhaltigkeitsziele der UNO. Wie die Weltgesundheitsorganisation WHO in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Gesundheitsatlas für Afrika berichtet, wird die Zahl der Frauen, die auf dem Kontinent bei der Geburt sterben, bis zum Ende des Jahrzehnts auf rund 390 Frauen pro 100.000 Lebendgeburten weiter ansteigen.
Damit würde Afrika ein UNO-Entwicklungsziel deutlich verfehlen. Die UNO strebt an, die Müttersterblichkeit bis zum Jahr 2030 auf unter 70 pro 100.000 Lebendgeburten zu senken. In Europa liegt die Rate bei 13 Todesfällen pro 100.000 Lebendgeburten.
Die Säuglingssterblichkeitsrate in Afrika verzeichnet einen leichten Rückgang. Aktuell sterben 72 Säuglinge pro 1.000 Geburten. Bis zum Jahr 2030 dürften die Todesfälle voraussichtlich auf 54 pro 1.000 Geburten sinken. Das Ziel von weniger als 25 Todesfällen wird damit allerdings ebenfalls deutlich verfehlt.
»Afrika hat bei den wichtigsten Gesundheitszielen mit die schnellsten Reduktionsraten weltweit erzielt, aber die Dynamik läßt nach«, klagte Matshidiso Moeti, die WHO-Regionaldirektor für Afrika. Das bedeute, daß für viele afrikanische Frauen die Geburt ein ständiges Risiko bleibe. Moeti rief die Regierungen zu einem Kurswechsel auf und forderte einen größeren Fokus auf den Schutz von Müttern und ihren Säuglingen.

