Kaleidoskop23. April 2021

Neue Initiative der WHO:

Frei von Malaria bis 2025

von dpa/ZLV

Malaria gehört mit Masern und Tuberkulose zu den am weitesten verbreiteten Infektionskrankheiten und tötet jedes Jahr weltweit mehr als 400.000 Menschen. Zum Welt-Malaria-Tag am 25. April hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine neue Initiative angekündigt, mit der 25 Länder bis 2025 malariafrei werden sollen. Darunter sind Thailand, Südafrika und Saudi-Arabien. Schon große Fortschritte haben Länder in der Mekong-Region in Südostasien gemacht: Dort ging die Zahl der Fälle von 2.000 bis 2020 um 97 Prozent zurück.

Die Coronapandemie habe viele Länder gezwungen, Malaria-Programme zu reduzieren, berichtete die WHO. Personal sei aus Malaria-Programmen abgezogen worden, um Coronainfizierte zu behandeln. Teilweise hätten Moskitosprays und Schutznetze nicht ausgeliefert werden können.

Malaria wird von infizierten Anopheles-Mücken übertragen. Ein Parasit löst eine Infektionskrankheit aus, die unter anderem hohes Fieber, Kopfschmerzen und Schüttelfrost verursacht. Wenn sie nicht schnell behandelt wird, kann sie lebensgefährlich sein. Bei Erwachsenen droht Organversagen, bei Kindern auch Blutarmut. Für unter Fünfjährige ist sie besonders gefährlich: sie machen Zweidrittel der Todesopfer aus. Die Mücken nehmen den Parasiten auf, wenn sie infizierten Menschen stechen. Je schneller Betroffene behandelt werden und die Infektion loswerden, desto weniger Mücken stecken sich an.

Etwa 90 Länder gelten als Malariagebiete. Ende 2019 meldeten 46 davon weniger als 10.000 Fälle im Jahr. Im Jahr 2000 hatten dies erst 26 getan. 24 der Länder hatten Malaria-Übertragungen bis Ende 2020 für mindestens drei Jahre vollständig unterbunden.

Länder wie China, Iran und Malaysia haben mit Unterstützung der WHO bereits große Fortschritte erzielt. Sie verzeichneten im vergangenen Jahr keinen einzigen Fall von Malaria. Die WHO nennt andere erfolgreiche Beispiele: Sie erklärte El Salvador 2021, Algerien 2019 und Sri Lanka 2016 frei von Malaria. Wichtig sei unter anderem, daß jeder Infizierte auch in abgelegenen Regionen und unabhängig davon, ob er für einen Arztbesuch bezahlen kann, behandelt werde.