Aus den Betrieben28. Mai 2025

2024 wurden 1,2 Millionen Tonnen im Merterter Hafen abgewickelt

von Ali Ruckert

Im Jahr 2024 wurde im Hafen Mertert, der sich über eine Fläche von 65 Hektar zwischen Mertert und Grevenmacher erstreckt, eine Tonnage von knapp 1,2 Millionen Tonnen abgewickelt, 11,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Beladen wurden 195 Schiffe, entladen 428. Von der Hafeneinfahrt sind es 208 km auf der Mosel bis zum Rhein in Koblenz.

Geprägt war das Jahresende vom Schiffunglück in der Schleuse Münden am 8. Dezember 2024, bei welchem beide Torflügel aus der Verankerung gerissen und schwer beschädigt wurden, so dass der Schiffsverkehr eingestellt und erst nach der fertiggestellten Reparatur am 1. Februar 2025 wieder aufgenommen werden konnte.

Zwischendurch musste der Transport in Mertert zu einem Viertel auf Lastwagen und drei Viertel auf Züge von CFL-Cargo ungestellt werden. Das war eine echte Herausforderung, denn um ein Schiff zu ersetzen, welches bis zu 3.000 Tonnen transportieren kann, braucht es 150 Lastwagen. Das hatte auch zur Folge, dass das Sonntagsfahrverbot für LKWs provisorisch aufgehoben wurde.

2024 wurden insgesamt 228.888 Tonnen ausgeführt, 7,3 Prozent weniger als 2023, davon 139.523 Tonnen fertige und halbfertige Stahlprodukte.

Die Einfuhren stiegen innerhalb eines Jahres hingegen um 24,5 Prozent, von 542.193 auf 675.310 Tonnen. Dazu zählten 199.892 Tonnen Schrott für die Elektrostahlwerke von ArcelorMittal, die doppelte Menge verglichen mit 2023, 388.113 Tonnen Erdölprodukte, 31782 Tonnen Baumaterialien, 13.456 Tonnen leere Container und 10.902 Tonnen landwirtschaftliche Produkte.

Luxport und Tanklux

Das Unternehmen, das den Hafen verwaltet, ist die Luxport-Gruppe mit weiteren Standorten in Metz und Trier. Luxport besitzt mehrere Tochtergesellschaften: Lorang (LKW-Logistik), ThesiLux (Strahl- und Beschichtungsarbeiten), MMS (Multi Modal Shuttle/Containerschifffahrt auf der Mosel) und TCT (Container-Logistik und -Transport). Im Jahr 2023 kaufte die staatliche Eisenbahngesellschaft CFL 64,5 Prozent der Aktien der Gesellschaft Manuport, die im Besitz von 50 Prozent der Aktien von Luxport ist.

Hinzu kommt das belgische Privatunternehmen Tanklux, das sich im Besitz der belgischen Familie Bollaert befindet und im Hafen von Mertert Lager- und Umschlagdienste für Erdölprodukte an. Die Lagerkapazitäten umfassen 62.000 Kubikmeter.

Aktionäre sind der Luxemburger Staat, ArcelorMittal, BGL BNP Paribas und BIL

Aus der Bilanz der Hafengesellschaft »Société du Port de Mertert« geht hervor, dass das Jahr 2024 mit einem Nettoprofit von 381.516 Euro abgeschlossen wurde, wovon 80.800 Euro aus der Reintegration der Rücklage für die Vermögenssteuer von 2019 stammen. 369.016 Euro wurden anschließend dem Rücklagenfonds für Verbesserungsarbeiten an den Hafenanlagen zugeteilt, so dass das Unternehmen inzwischen 5,1 Millionen Euro an Eigenkapital hat.

12.500 Euro gingen an die Aktionäre. Der Luxemburger Staat hält 50 Prozent der Aktien der »Société du Port de Mertert«, der Stahlkonzern ArcelorMittal, dem der Staat die Möglichkeit bietet, kostengünstig Stahlprodukte auszuführen und Schrott einzuführen, 40 Prozent, während die Banken BGL BNP Paribas und BIL jeweils 5 Prozent der Aktien besitzen.