Alles sicher auf der Schueberfouer
Die Stadt Luxemburg als Organisator hat die technische Kontrolle aller Spiele der Schueberfouer an Luxcontrol vergeben, die für gute Kontrolltätigkeit bekannt ist. Für die anderen Kontrollen ist die Gewerbeaufsicht ITM zuständig. Über das erste Wochenende blieb so ein Geschäft zu, weil es nicht den Vorschriften entsprach.
Abnutzungserscheinungen sind trotzdem nicht ausgeschlossen, was wohl bei »Top Scan« am Samstag um 17.30 Uhr schlagend wurde, also noch bevor Lux-Alert eine SMS an alle verschickte mit der Ankündigung eines Gewitters mit Starkwind zwischen 90 und 100 km/h, wonach alle Spiele in der Höhe gestoppt wurden. Die fünf Personen, die sich auf dem »Top Scan« kräftig durchschütteln lassen wollten, wurden prompt von der Feuerwehr beruhigt und mit Wasserflaschen versorgt, bevor kurz danach unter Mithilfe eines anderen Schaustellers das Spiel in die Einstiegsposition am Boden gebracht wurde. Um 18 Uhr konnten alle wieder aufatmen. Nach Reparatur und Begutachtung durch Luxcontrol konnte »Top Scan« am Montag um 12 Uhr wieder an den Start gehen.
Festzuhalten ist, wie rasch die Berufsfeuerwehr vor Ort war, daß es keine Verletzten gab, der Vorfall für die fünf Betroffenen nach 30 Minuten ein Ende hatte und es daher keinen Anlaß für Aufregung geben sollte, umso mehr alles transparent der Öffentlichkeit mitgeteilt wurde mit Presseaussendungen und am Montag auf der Pressekonferenz der Schausteller. Wer sich also durchrütteln lassen will, kann das die nächsten Tage unbesorgt tun.
Nachtarbeit nicht erlaubt für Minderjährige
Minderjährigen ist nicht erst seit gestern zu ihrem Schutz Nachtarbeit und daher Arbeit im Schaustellergewerbe (»commerce ambulant«) verboten und die ITM hat dazu mit allen anderen zu beachtenden Regeln schon vor Jahren einen Leitfaden zur Schueberfouer herausgebracht.
Die DP hat wenig Freude mit ihrer Abgeordneten Barbara Agostino, die nach dem Verkauf ihrer Kinderkrippenkette im Anschluß an Probleme mit der Bauordnung in Beckerich nun neben ihrer Deputiertentätigkeit ein Restaurant auf der Schueberfouer betreibt. Sie hatte sich am Beschäftigungsverbot für Minderjährige gestoßen und damit einen unnötigen Wirbel verursacht, für den Partei- und Deputiertenkollege Patrick Goldschmidt als zuständiger Schöffe am Montag ebenso wenig Verständnis zeigte wie Charles Hary, der Präsident der »Fédération nationale des commerçants forains«.
Es finden sich nämlich genug Sekundarschüler und Unistudenten über 18 für alle Tätigkeiten, die sich als Studentenjob eignen. Es wäre organisatorisch problematisch, Jüngere in den Ablauf einzugliedern, wobei das Hauptgeschäft der Schausteller zu später Stunde stattfindet, weshalb es außer von Barbara Agostino nie eine Nachfrage danach gab.
Stolz oder »Houfert«
Charles Hary mit seinem Komitee ist besonders stolz auf das Design mit Herz und dem Text »Stolz op eis Fouer«, was im Eingangsbereich am Rond-Point Schuman als T-Shirt erworben werden kann. Dem frankophonen Autor Jacques Schneider, für den das laut eigenen Aussagen ein Kindertraum war, ist wohl der sprachliche Fauxpas geschuldet, der sich womöglich ja nächstes Jahr ausbügeln läßt. Das große Herz ist übrigens als Symbol für die Familie der Schausteller zu sehen.
Gut gelaunt bis 11.9.
Die Schueberfouer hat mit großem Andrang am Freitag begonnen und wurde am Sonntag nach der Dusche am Samstagabend sehr gut besucht, weswegen die Schausteller bei bester Laune sind, obwohl unklar ist, wie die Stromrechnung ausschauen wird.
Die Stadt Luxemburg kauft bei Enovos den Strom für die ganze Schueberfouer und rechnet über Zähler mit jedem Schausteller ab. Wer letztes Jahr schon da war, hinterlegt den damals fällig gewordenen Betrag als Kaution. Die Abrechnung gibt es dann nach Ende der Veranstaltung. Gerüchteweise ist der Preis gestiegen, niemand wollte aber trotz Nachfrage sagen, um wie viel. Es werde gespart, wo es geht, und das vor allem beim Licht mit Leuchtdioden.
Jedenfalls habe man die Preise der Spiele gleich gelassen und am Familientag am heutigen Mittwoch sind nicht nur die Spiele ein Drittel billiger, sondern die Restaurationsbetriebe bieten auch einen Artikel um ein Drittel verbilligt an. Eine derartige Verbilligung gibt es aber nicht am letzten Tag der Schueberfouer, wo von 12 bis 20 Uhr halber Tarif bei allen Spielen gilt. Am Mittwoch, 11. September gibt es dann um 22 Uhr ein Feuerwerk, aber damit endet die Schueberfouer noch nicht. Sie geht weiter bis um 1 Uhr früh.
Stolz ist Charles Hary darauf, mit 49 Bürgermeistern, die am Dienstagabend in den Restaurants bedient haben, einen Rekord gebrochen zu haben, und das in einem Jahr, in dem keine Wahlen mehr stattfinden. Für diesen Donnerstagabend sind 25 »Königinnen« in vollem Ornat angesagt.
Die Schausteller organisieren das »Lämmy Fouer Spill« am Montag, 9. September mit Preisen und den letzten »Fouerbichelcher«, die ausgespielt werden.
Am besten funktioniert der Weg auf die Schueberfouer mit öffentlichen Verkehrsmitteln, was angesichts des Nulltarifs anzuraten ist, auch wenn die Tram, um die Fouer nicht umzubringen, in der Allée Scheffer nur eingleisig fährt.