Vor einer Liquidation von Liberty Steel Lüttich
Harte Tage für die Beschäftigten in Flémalle, Tilleur und Düdelingen
Für die Beschäftigten von Liberty Steel in Flémalle, Tilleur und Düdelingen stehen harte Tage bevor.
Im November vergangenen Jahres hatte das Handelsgericht in Lüttich dem von Stahlbaron Sanjeev Gupta vorgelegten Restrukturierungsplan noch zugestimmt, so dass ein Konkurs abgewendet wurde, doch seither geschah nichts, was darauf hindeuten würde, dass die Produktion erneut hochgefahren und die Betriebe finanziell abgesichert würden.
Nicht auszuschließen ist, dass innerhalb der nächsten Wochen eine Liquidation der Produktionsbetriebe in Flémalle und Tilleur erfolgen wird. Da Gupta dem Gericht die versprochenen finanziellen Unterlagen über die Finanzierung der Restrukturierungsmaßnahmen nicht zustellte, übergab das Handelsgericht das Dossier inzwischen an die Staatsanwaltschaft.
Kommt es zur Liquidation, wird das erstmal das Aus für das Werk in Düdelingen bedeuten, das auf die elektrolytische Verzinkung und Feuerverzinkung von Stahlprodukten spezialisiert ist und aus Lüttich mit Flachstahlrollen beliefert wurde.
Nicht auszuschließen ist, dass ein anderer Stahlkonzern die Werke von Liberty Steel in Flémalle, Tilleur und Düdelingen übernehmen und die Produktion restrukturieren wird. Auch in einem solchen Fall sind harte Einschnitte für die Beschäftigten zu befürchten.
Die Schwierigkeiten, mit denen Liberty Steel Liège zu kämpfen hat, sind eine Folge des Konkurses der Finanzgesellschaft Greensill Capital, mit der Stahlbaron Sanjeev Gupta seit Jahren hochriskante Geschäfte abwickelte.