Obwohl der Token bis zum 31. Dezember funktionieren soll:
Staatsbank schränkt ab November schon ein
Luxtrust hat schon vor einiger Zeit angekündigt, mit dem Token, den wir bei der Einführung gratis von unserer Hausbank erhielten, sei am 31. Dezember 2024 Schluß, obwohl niemand von der werten Kundschaft das Ende begehrt hatte. Behauptet wird, das sei sicherer, wenn das über eine App auf dem Smartphone liefe, doch was, wenn das diese Apparate nur noch attraktiver für Diebe macht?
Wenn man sich die Tests von LuxAlert anschaut, bei denen sogar Smartphones im Flugmodus losgeklingelt haben, was recht heftig in den Schulstunden der Lyzeen ausfiel, versteht man das Interesse des Staats besser, alle auf diese Apparate zu bekommen, mit denen ja auch auf den Quadratmeter genau festgestellt werden kann, wo sie sich befinden.
Allerdings mit Ausnahme der aktuellen Huawei-Geräten ohne Google-Services, die stummgeschaltet auch nicht laut wurden bei LuxAlert. Auf ihnen war nur am Bildschirm der Text sichtbar, den Normalsterbliche kopfschüttelnd weggewischt beziehungsweise gelöscht haben. Eigentlich ist das ein starkes Argument gegen Iphones und Android-Geräte!
Interessanterweise ist der Umstieg vom Token auf die LustrustApp kostenlos, während alles andere kostet.
Wer kein Smartphone hat und sich keines wegen dem Token-Ende zulegen will, dem wird der Luxtrust Scan als »physisches Authentifizierungsgerät« angedient, der für Privatleute 105 und für Betriebe 123 Euro kostet »für 3 Jahre«.
Wobei, wer auf die Luxtrust-Bestellseite kommt, dort auch das Angebot der Software App für 47 Euro für 3 Jahre findet, was erahnen läßt, daß irgendwann auch auf die App-Nutzer eine Zahlung zukommt, auch wenn das Umsteigen jetzt gratis ist.
Alles andere, was Luxtrust anbietet, ist noch teurer und setzt das Installieren sogenannter »Middleware« voraus, die womöglich nicht bei allen Systemen funktioniert außerhalb der US-dominierten Computerwelt.
Da bei der Lieferzeit des Scan-Apparats eine Woche angekündigt ist, könnte man meinen, man habe bis Mitte Dezember Zeit, in den sauren Bestell-Apfel zu beißen, um rechtzeitig vorm 31. Dezember die Umsteigeprozedur mit Widerwillen vorzunehmen. Das mag bei einigen Banken der Fall sein, bei der Spuerkeess ist es das laut eines anonymen Schreibens vom 21. Oktober leider nicht der Fall.
Gefährliche Drohung
Der Brief ging offensichtlich ohne Angabe einer Kontaktmöglichkeit, eines Namens, ja nicht einmal einer Unterschrift an alle, die noch die Frechheit besitzen, mit dem Token ins S-Net, das Internetbanking der Staatsbank, einzusteigen.
Auf Französisch wird dort mitgeteilt, der 31. Dezember sei der letzte Tag, an dem man noch auf Luxtrust Mobile umsteigen könne, weil der Token dadurch ersetzt werde. Das sei, natürlich, nicht nur gratis, sondern auch sicherer und benutzerfreundlicher, wobei letzteres unmöglich ist, denn was kann einfacher sein, als auf einen Knopf zu drücken wie beim Token?
Außer dem Wort »benutzerfreundlicher« gibt es allerdings keinen Grund zur Aufregung, doch ab dann kommt es knüppeldick daher in einem Kasten mit der Frage als Überschrift, was passiert, wenn man nicht auf Luxtrust Mobile hinübergeht. Vom Scan ist da keine Rede, was uns beim Postscheckkonto immerhin ausdrücklich ans Herz gelegt wurde.
Es folgen zwei Punkte, die so gar nicht zum altmodischen Wort der Dasensfürsorge passen, für die öffentliche Dienstleistungen wie die der Staatsbank früher da waren.
Im ersten Punkt wird mitgeteilt, ab November 2024 werde der Zugang zum S-Net eingeschränkt und es sei dann »unter anderem« nicht mehr möglich, Überweisungen an wen durchzuführen, dem vorher noch nichts überwiesen wurde.
Das ist ungeheuerlich und dafür gibt es zudem keine sachliche Begründung, da Lustrust keinesfalls ein schrittweises Abschalten angekündigt hat.
Es kann doch nicht sein, daß es dann nicht mehr möglich sein soll, seine Rechnungen zu bezahlen, obwohl das Geld am Konto vorhanden ist!
Es kann nicht sein, daß einem der Weg zu einer Filiale aufgezwungen wird, wo man dann Länge mal Breite für die Überweisung ablegen darf, umso mehr bei den meisten Filialen zuvor erst einmal ein Termin fürs Vorbeikommen zu beantragen ist.
Im zweiten Punkt heißt es dann, vom 31. Dezember 2024 an werde der Zugang zu S-Net blockiert und man könne mit der Visa-Karte auch nicht mehr im Internet auf Seiten bezahlen, die eine »3D Authentifizierung« verlangen.
Das ist dann immer noch einen Tag früher als mit der angekündigten Abschaltung des Token durch Luxtrust zum Tagesende des 31. Dezember.
Im letzten Satz vor dem abschließenden »Cordialement SPUERKEESS« steht dann, im Fall wo man schon ein anderes Luxtrust-Produkt nutze (in Klammern wird der Scan und die Smartcard erwähnt), sei man vom Umsteigen nicht betroffen.
Witzig ist das alles nicht. Das ganz besonders nicht, weil es davor am 27. September einen anderen Brief der Spuerkeess gegeben hatte, auf dem zwar auch ohne Namen und Unterschrift zu lesen war, ohne Umsteigen könne man »nach dem 31. Dezember 2024« keine Online-Überweisungen mehr durchführen, was ja der Luxtrust-Ankündigung zumindest noch entsprach.