China will Marsgestein zur Erde bringen
Hefei – In rund vier Jahren will die Nationale Raumfahrtbehörde Chinas (CNSA) zum ersten Mal Gesteinsproben vom Mars zur Erde bringen. Bislang wurde Marsgestein nur vor Ort untersucht und die gewonnenen Daten zur Erde geschickt. »Weil der Mars viel weiter entfernt ist als der Mond, werden wegen der begrenzten Transportkapazitäten unserer derzeitigen Raketen zwei Starts benötigt, um die Probenrückkehr durchzuführen«, kündigte Liu Jizhong, einer der Planer des ehrgeizigen Vorhabens, auf einer Konferenz im ostchinesischen Hefei an. Zwei Trägerraketen vom Typ »Langer Marsch 5« kämen zum Einsatz.
China hatte schon vor vier Jahren mit »Tianwen-1« ein Fahrzeug auf den Mars gebracht. Dieses Mal soll auf dem Roten Planeten nach Spuren des Lebens gesucht werden. Dazu sollen Proben auf der Marsoberfläche, darüber und in der Tiefe entnommen werden. Wie es weiter hieß, besteht »Tianwen-3« aus Modulen zur Landung auf dem Mars, dem Wiederaufstieg, einer Raumsonde im Orbit und einem Rückkehrmodul. Liu rechnete mit einer »sehr schweren und herausfordernden« Aufgabe, auch weil es gelte, den Mars nicht zu kontaminieren.
Die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA hat ihr »Perseverance«-Projekt, mit dem ebenfalls Marsgestein zur Erde gebracht werden sollte, im April wegen zu hoher Kosten vorerst eingestellt.