Aus den Betrieben25. April 2025

»Alle europäischen Standorte von Schließung bedroht«

ArcelorMittal kündigt den Abbau von 1.200 bis 1.400 Arbeitsplätzen an

von Ali Ruckert

Im Januar dieses Jahres hatte der Präsident von ArcelorMittal France, Alain Le Grix de la Salle, während einer Anhörung in der französischen Abgeordnetenkammer erklärt, infolge zu hoher Energiepreise, eines Rückgangs der Nachfrage an Stahlprodukten auf dem europäischen Kontinent und angesichts der Konkurrenz aus China seien »alle europäischen Standorte von Schließung bedroht«. Nicht gesagt hatte er, dass die meisten Stahlprodukte, die 2024 in die EU eingeführt wurden, aus Indien kamen, das Land aus dem ArcelorMittal-Aktionäre Lakshmi Mittal kommt.

Im Anschluss an eine Sitzung des Europäischen Betriebsrats von ArcelorMittal, der am Mittwoch tagte, wurde bekannt, dass der Konzern zwischen 1.200 und 1.400 Arbeitsplätze wegrationalisieren, beziehungsweise zum Teil nach Indien und Polen auslagern wird.

1,339 Milliarden Nettoprofit im Jahr 2024!

Bereits einen Tag zuvor hatte ArcelorMittal – 1,339 Milliarden Nettoprofit im Jahr 2024! – bekannt gegeben, dass man angesichts der »Stahlkrise« auf sieben Stahlstandorten im Norden Frankreichs mehr als 600 Arbeitsplätze abbauen werde, davon 400 in der Produktion und mehr als 200 aus Bereichen, welche die Produktion unterstützen. Genannt wurden die Werke in Dunkerque und Mardyck, Basse-Indre, Mouzon, Desvres, Montataire und Florange im Departement Moselle nahe der Grenze zu Luxemburg.

Ob auch Produktionsstandorte von ArcelorMittal in Luxemburg von diesem neuen Aderlass betroffen sein werden, ist bis dato nicht bekannt.