Klimt und seine Vorbilder in Amsterdam zu sehen
Die goldenen Gemälde des österreichischen Malers Gustav Klimt (1862-1918) sind Ikonen der Kunstgeschichte. »Der Kuß« oder »Judith« faszinieren bis heute. Das Amsterdamer Van Gogh Museum zeigt nun den »Golden Boy Gustav Klimt« aber in einem ganz anderen Licht, zusammen mit seinen Vorbildern.
»Er wird nicht als für sich selbst stehendes Genie gezeigt, sondern als ein Mann, dessen Werk entstand und blühte dank der Inspiration von internationalen Gleichgesinnten«, sagte Emilie Gordenker, Direktorin des Van Gogh Museums am Mittwoch in Amsterdam.
In Zusammenarbeit mit dem Wiener Belvedere Museum sind ab Freitag 36 Werke von Klimt zu sehen sowie noch 40 Werke seiner Vorbilder wie Vincent van Gogh, Auguste Rodin, Edward Munch, Henri Matisse oder Claude Monet. Zeitgenossen, die wie Klimt auch radikal Konventionen brachen und Erneuerung wollten.
Viele der gezeigten Werke, vorwiegend aus Privatsammlungen, werden nur selten ausgeliehen. Dazu gehören »Judith« (1901), »Emilie Flöge« (1902) und »Wasserschlangen II« (1904), das nach 60 Jahren wieder öffentlich zu sehen ist. Es sind Bilder aus der Periode des Jugendstilmalers, in der Klimt viel Blattgold benutzte.
Der Mitbegründer der Wiener Sezession 1897 schuf vor allem betörende und dekorative Gemälde. Aber es sind auch vielschichtige Bilder, die Themen wie Liebe, Tod, Sehnsucht und Suche nach Glück behandeln. Zum Schluß steht »Die Braut«, ein unvollendetes Werk. Das Bild stand auf der Staffelei in seinem Atelier, als Klimt plötzlich 1918 starb.