Kaleidoskop18. April 2025

Mögliche Hinweise auf außerirdisches Leben entdeckt

von dpa/ZLV

Cambridge – Bei der Suche nach Leben außerhalb unseres Sonnensystems ist ein internationales Forscherteam auf neue Hinweise gestoßen. Astronomen entdeckten in der Atmosphäre eines mehr als 120 Lichtjahre entfernten Planeten Anzeichen für zwei wichtige chemische Verbindungen, die auf der Erde nur von lebenden Organismen produziert werden, geht aus einer im Fachmagazin »The Astrophysical Journal Letters« veröffentlichten Studie hervor.

Die Schwefelverbindungen seien »die vielversprechendsten Hinweise«, daß es Leben auf dem Exoplaneten K2-18b geben könnte. Die Entdeckung von Dimethylsulfid und Dimethyldisulfid sei mithilfe des James-Webb-Weltraumteleskops geglückt, erklärten das Team aus britischen und USA-Forschern. Die als »Biosignaturen« (Indikatoren für einen biologischen Prozeß) geltenden Verbindungen werden auf der Erde meist von mikroskopisch kleinen Meeresalgen, dem Phytoplankton, erzeugt.

Exoplanet K2-18b umkreist den roten Zwergstern K2-18 in der »bewohnbaren Zone«. Dort ist es für die Bildung von flüssigem Wasser weder zu heiß noch zu kalt – eine der wichtigsten Voraussetzungen für Leben.

Die Wissenschaftler betonen jedoch, weitere Beobachtungen seien nötig, um diese Ergebnisse zu bestätigen. Um eine endgültige Entdeckung handle es sich nicht. »Es liegt in niemandes Interesse, vorschnell zu behaupten, wir hätten Leben entdeckt«, erklärte der Astronom Nikku Madhusudhan von der Universität Cambridge und Hauptautor der Studie, laut »New York Times« auf einer Pressekonferenz.

Daß eines der beiden Gase oder möglicherweise beide in der Atmosphäre des Planeten vorhanden sind, ist den Daten zufolge zu 99,7 Prozent wahrscheinlich. Damit besteht immer noch eine 0,3-prozentige Wahrscheinlichkeit, daß es sich bei der Beobachtung um einen statistischen Zufall handelt.

Dennoch sei die beste Erklärung für die Beobachtungen seiner Gruppe, daß K2-18b von einem warmen Ozean bedeckt ist, in dem es Leben gibt. »Dies ist ein revolutionärer Moment«, sagte der Astronom. »Es ist das erste Mal, daß die Menschheit potentielle Biosignaturen auf einem bewohnbaren Planeten gesehen hat.«

Auf die Frage nach möglichen mehrzelligen Organismen oder gar intelligentem Leben auf K2-18b antwortete Madhusudhan: »Diese Frage können wir in diesem Stadium nicht beantworten. Die Grundannahme ist einfaches mikrobielles Leben.«

Laut Professorin Catherine Heymans von der Universität Edinburgh bleibe auch die Frage, woher die Gase stammten. »Selbst mit perfekten Daten können wir nicht mit Sicherheit sagen, daß es einen biologischen Ursprung auf einer fremden Welt hat«, sagte sie gegenüber BBC News. »Weil im Universum viele seltsame Dinge passieren und wir nicht wissen, welche anderen geologischen Aktivitäten auf diesem Planeten stattfinden könnten, die diese Moleküle produzieren könnten.«