Ausland05. Oktober 2021

Auslands-Nachrichten

von dpa/ZLV

Seit Montag sollen 200 Soldaten helfen, 100.000 Trucker zu ersetzen

Britische Regierung bekommt Versorgungskrise nicht in den Griff

London – Der britische Premier Boris Johnson hat Hoffnungen auf ein Ende der Engpässe an Tankstellen und Supermarktregalen gedämpft. Er teile die Einschätzung von Finanzminister Rishi Sunak, daß die Krise noch »bis in die Weihnachtsfeiertage« andauern könnte, sagte Johnson am Sonntag in einem BBC-Interview. Derzeit haben Autofahrer in Britannien große Schwierigkeiten, an Benzin oder Diesel zu kommen, weil Schätzungen zufolge etwa 100.000 Lastwagenfahrer fehlen. Seit Montag helfen nun 200 Armeeangehörige dabei, Tankstellen in London und im Südosten Englands, wo die Lage besonders angespannt ist, zu beliefern.

Die 200 an der »Operation Escalin« beteiligten Soldaten wurden von einer auf Kraftstofflogistik spezialisierten Firma in der Grafschaft Essex geschult. »Wir arbeiten eng mit der Branche zusammen, um Kraftstoffvorräte zu erhöhen«, sagte ein Regierungssprecher. Nach Angaben des Branchenverbands Petrol Retailers Association war am Montag noch immer gut jede fünfte Tankstelle (22 Prozent) in London und Südostengland ohne einen Tropfen Kraftstoff, auch gab es in vielen entweder nur Benzin oder Diesel. Johnson hatte den Militäreinsatz am Sonntag »eine Vorsichtsmaßnahme« genannt.


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