Ausland23. April 2021

Auslands-Nachrichten

von dpa/ZLV

UNO-Generalsekretär fordert bei virtuellem Klimagipfel globale Koalition für Treibhausgasneutralität

»Wir brauchen einen grünen Planeten

UNO-Generalsekretär António Guterres hat von den Staats- und Regierungschefs der Welt mehr konkrete Schritte im Kampf gegen die Klimakrise verlangt. Nötig sei eine globale Koalition für Treibhausgasneutralität bis Mitte des Jahrhunderts, und beteiligt werden sollte «jedes Land, jede Region, jede Stadt, jedes Unternehmen und jede Branche», sagte Guterres am Donnerstag beim virtuellen Klimagipfel des Weißen Hauses.

Die nächsten zehn Jahre müßten zu einem «Jahrzehnt der Transformation» werden, sagte er. Alle Länder müßten sich ehrgeizigere Ziele setzen, unter anderem brauche es Steuern auf den Ausstoß von CO2. Kohle und Öl dürften nicht mehr subventioniert werden und müßten in den Industrieländern bis 2030 auslaufen. »Wir brauchen einen grünen Planeten – aber die Welt ist auf Alarmstufe Rot. Wir stehen am Rande des Abgrunds. Wir müssen sicherstellen, daß der nächste Schritt in die richtige Richtung geht«, so Guterres.

USA-Präsident Joe Biden hatte 40 Staats- und Regierungschefs zu dem Online-Klimagipfel eingeladen. Das Treffen soll die Dringlichkeit und den wirtschaftlichen Nutzen von stärkeren Klimaschutzmaßnahmen auf dem Weg zur Klimakonferenz der UNO im November in Glasgow unterstreichen.        

Im Kampf gegen die Erderwärmung hat Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa die reichen Länder aufgefordert, mehr Verantwortung zu übernehmen. »Es ist ein globales Phänomen, für das Schwellenländer besonders anfällig sind – gerade auf unserem afrikanischen Kontinent.« Ein ungebremster Klimawandel habe das Potenzial, Entwicklungsfortschritte vieler Länder auf dem Kontinent zunichte zu machen und Millionen Menschen weiter in die Armut zu drücken. Die reicheren Länder stünden in der Verantwortung.

»Wir rufen die Industrieländer, die historisch gesehen die größte Verantwortung haben, dazu auf, sich ihrer Verantwortung zu stellen«, forderte der südafrikanische Präsident. Solidarität mit Entwicklungsländern sei im Kampf gegen den Klimawandel ein zentrales Element. Afrikas Emissionen begännen ab 2025 zu sinken, sagte er.

 


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