Ausland12. Mai 2021

Auslands-Nachrichten

von dpa/ZLV

Krieg gegen Gaza

Netanjahu kündigt härtere Angriffe an

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine Verschärfung der Angriffe gegen den Gazastreifen angekündigt. Die Palästinenserorganisation Hamas, die im Küstenstreifen am Mittelmeer regiert, werde »Schläge bekommen, die sie bislang nicht erwartet«, sagte Netanjahu am Dienstag nach einer Lagebesprechung mit Militärs. »Wir sind mitten im Kampf.«

Israel habe seit Montag Hunderte von Zielen der Hamas und des Islamischen Dschihad im Gazastreifen angegriffen und dabei auch Kommandeure getötet, sagte Netanjahu weiter. Die Aktion bekam inzwischen auch einen eigenen Namen: »Wächter der Mauern«. Zuvor war gemeldet worden, daß »hunderte Raketen« auf israelisches Gebiet abgefeuert worden seien, die Angriffe werden »militanten Palästinensern« zugeschrieben.

Obwohl die Urheber der Raketenangriffe nicht nachweisbar sind, führte die israelische Armee Dutzende Luftangriffe auf Ziele auf das Gebiet und die Stadt Gaza (Foto). Auf israelischer Seite wurden am Dienstag zwei Tote gemeldet. Laut Informationen des Gesundheitsministeriums in Gaza starben durch israelische Angriffe bis Dienstagmittag mindestens 26 Menschen, darunter neun Kinder. Bei einem Luftangriff wurden drei Aktivisten der Hamas gezielt getötet.

Auf dem Tempelberg in Jerusalems Altstadt war es am Montag erneut zu schweren Auseinandersetzungen gekommen. Palästinensische Rettungskräfte sprachen von mehr als 300 Verletzten.         

 

Arabische Liga: »Israel ist verantwortlich«

Kairo – Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit, hat Israel allein für die jüngste Gewaltwelle verantwortlich gemacht. »In den vergangenen Wochen gab es keinen einzigen Vorfall, in dem die Gewalt auf Seite der Palästinenser begann«, sagte er und warf Israel eine »rücksichtslose Politik« vor. Die Angriffe Israels seien »willkürlich« und »unverantwortlich«, hieß es in einer Stellungnahme der 22 Mitglieder.

 

»Sie töten uns!«

Nach tagelangen Protesten gegen die Regierung in Kolumbien ist ein weiterer Demonstrant ums Leben gekommen. Lucas Villa Vásquez erlag in einem Krankenhaus in Pereira seinen schweren Verletzungen. Der 37-jährige Yogalehrer war bei Protesten in der vergangenen Woche von acht Kugeln getroffen worden. Er kämpfte in der Klinik in Pereira seit Tagen um sein Leben. Nach dem Angriff wurde er zu einem Symbol der Proteste.

In den sozialen Netzwerken kursierte ein Video des Mannes, in dem er auf einer Demonstration ruft: »Sie töten uns in Kolumbien!«

 

Lockerungen angekündigt

Frankreichs Premier Jean Castex hat die Regeln für die geplanten Corona-Lockerungen Mitte Mai präzisiert. In den Außenbereichen der Restaurants und Cafés werde es eine Begrenzung auf 50 Prozent der Kapazität geben, kündigte er in einem Interview mit »Le Parisien« an. Es seien maximal sechs Personen pro Tisch erlaubt. Im Kino oder bei einer Live-Veranstaltung dürfe nur jeder dritte Platz besetzt werden, pro Saal gelte eine Obergrenze von 800 Menschen. Laut Präsident Macron dürfen am 19. Mai die Außenbereiche von Restaurants sowie Kultureinrichtungen und Geschäfte wieder öffnen. Die abendliche Ausgangssperre wird von 19 auf 21 Uhr nach hinten verlegt. Im Juni folgen dann weitere Schritte. Kaum gebessert hat sich die Situation der Beschäftigten im Gesundheitswesen. Am Dienstag protestierten Mediziner in Bordeaux gegen ihre schwierigen Arbeitsbedingungen.

 


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