Kaleidoskop20. November 2021

Vulkanausbruch auf La Palma: Schäden steigen auf 700 Millionen Euro

von dpa/ZLV

Der vor zwei Monaten auf der zu Spanien gehörenden Kanareninsel La Palma ausgebrochene Vulkan hat bisher nach amtlichen Schätzungen Schäden in einer Gesamthöhe von bis zu 700 Millionen Euro verursacht. »Wir sind aber noch mittendrin (in der Katastrophe)«, wurde der kanarische Premier Ángel Víctor Torres am Freitag in der spanischen Tageszeitung »El País« zitiert. Der Schaden steige von Minute zu Minute, hieß es. Die Insel im Atlantik vor der Westküste Afrikas hat knapp 85.000 Bewohner.

Seitdem der Vulkan am 19. September ausbrach, hat die bis zu 1.300 Grad heiße Lava nach einer jüngsten Bilanz des Erdbeobachtungssystems der EU, Copernicus, mehr als 2.600 Gebäude zerstört. Demnach waren zuletzt mehr als 1.040 Hektar von einer zum Teil mehrere Meter dicken Lavaschicht bedeckt. Diese Fläche entspricht etwa 1,4 Prozent des Inselterritoriums. Mehr als 7.000 Bewohner mußten sich seit Ausbruch des Vulkans in Sicherheit bringen. Seit vielen Tagen schon bewegen sich die Lavaströme allerdings nur noch sehr langsam vorwärts.

Wegen des Vulkans sind unter anderem auch ungefähr 66 Kilometer Landstraßen am Gebirgszug Cumbre Vieja im Süden der Insel beschädigt und derzeit unbefahrbar. Was das für die betroffenen Menschen bedeutet, erklärte in »El País« der Busfahrer Juan José Lorenzo. »Vor dem Vulkanausbruch habe ich zehn Minuten gebraucht, um zur Arbeit zu fahren. Jetzt sind es anderthalb Stunden.« Mariano Hernández Zapata, der Präsident des Inselrates, sprach von den »schlimmsten Monaten in der Geschichte der Insel«.

Die Aktivität des Vulkans hat in den vergangenen Wochen zwar stetig abgenommen. Ein Ende der explosiven Tätigkeit ist aber Experten zufolge kurzfristig nicht abzusehen. Darauf deuten demnach die vielen Erdstöße hin, die in Tiefen von gut 30 Kilometern unterhalb des Lava und Asche speienden Berges immer noch registriert werden.