Kaleidoskop18. März 2021

WWF zählt in Mongolei fast 1.000 Schneeleoparden

von dpa

Laut der Tierschutzorganisation WWF leben in der Mongolei wieder fast 1.000 Schneeleoparden (Panthera uncia). Die landesweit erste Erhebung habe eine Zahl von 953 erwachsenen Tieren ergeben, teilte der in Gland, Schweiz ansässige World Wide Fund For Nature am Mittwoch in Ulan Bator, der Hauptstadt der Mongolei, mit. »Die Schneeleoparden haben sich in der Mongolei behauptet. Das ist ein großer Erfolg für den Artenschutz«, freute sich Markus Radday, zuständiger Referent beim WWF Deutschland, das Ergebnis der mehr als zweijährigen Zählung.

Man dürfe sich nun aber nicht auf den Ergebnissen ausruhen, warnte Radday. Die neugewonnenen Erkenntnisse über die Verbreitung der Großkatzen würden künftig helfen, »Schutzmaßnahmen noch effektiver und konzentrierter zu planen«. Der Zensus im Zeitraum zwischen Mai 2018 und Oktober 2020 habe neue Standards im wissenschaftlichen Tiermonitoring gesetzt. So wurden tausende Fotos aus Kamerafallen und Geländebeobachtungen ausgewertet und mit Computermodellen ins Verhältnis gesetzt. Auf Basis dieser Daten wurde der Schneeleopardenbestand für das gesamte Verbreitungsgebiet berechnet.

Bisher, so der WWF, sei man davon ausgegangen, daß die Zahl der Schneeleoparden zwischen 500 und 1.000 liegt. Der neue Wert am oberen Ende dieser Schätzung gebe »Grund zum Optimismus«. Darüber hinaus habe die Erhebung den Nachweis erbracht, daß die Fläche des gesamten Verbreitungsgebietes in der Mongolei etwa drei Mal so groß ist, wie bislang angenommen.

Mit geschätzt 4.000 bis 6.900 Schneeleoparden, die in den Hochgebirgen Asiens leben, zählt diese Großkatze zu den seltensten der Welt. Insbesondere die Wilderei der Tiere selbst sowie ihrer Beutetiere setzt ihnen stark zu. Auf der Suchung nach Nahrung erlegen Schneeleoparden daher auch Nutztiere, die Hirten in die Berge treiben. Daraus ergeben sich immer öfter Konflikte zwischen Tier und Mensch, die für die Großkatzen nicht selten tödlich enden.